Vom Archivmaterial zum Storytelling - Podcast
Das Sendearchiv des Aargauer Alternativradios Kanal K birgt Geschichten aus vier Jahrzehnten Alternativkultur. Als Radioarchivar spiele ich Kernkraftgegnerinnen, Hinterhofpunks und wütenden Protestkomitees der späten Achtziger ihre damaligen Radiosendungen vor und verwickle sie nochmals in ihre eigenen Geschichten.
Welche Geschichten erzählt werden und welche nicht. Es treten auf: der Papst, das gute alte Radio DRS 1, 700 Kassetten und der Tod.
Die mittelländische Medienordnung muss auf den Kopf gestellt werden. Es treten auf: Roger Schawinski, eine Chaostruppe, eine zerbrochene Schallplatte mit den schlechtesten Hits und ein anstössiges Pinup Girl.
In dieser Episode erfährst Du, wie 1988 ein Pinupgirl ein Punkkonzert gesprengt hat, weshalb eine Freinacht nicht unbedingt die Logik unterstützt und wieso selbst die Empörung über Sexismus sexistisch sein kann. Es treten auf: ein Pinup-Girl, eine jugoslawische Punkband, Bundesrat Adolf Ogi und als Telefonjoker Jeannette und Michel. Die Episode war für den Nationalen Wettbewerb des SONOHR Radio & Podcast Festivals 2020 nominiert und wurde in der Berner Tageszeitung Der Bund besprochen.
In der dritten Episode erzählt der Schriftsteller Wolfgang Bortlik, warum in der Aargauer Provinz der Punk aufstieg und wieder untergehen musste. Es treten auf: Wolfgang Bortlik, Wenzel Haller, der Stadtrat, die Merzfabrik, eine Handvoll Freiräume, ein nackter Punk im Coop und Vandalen im Kunsthaus.
In der vierten Episode untersucht der Radioarchivar, wieso mit vier Jahrzehnten Abstand nicht mehr so leicht zwischen den grossen Skandalen und den kleinen Provinzpossen zu unterscheiden ist. Es treten auf: Der Blick, ein verschwundener Filmprojektor, Bölke, Jet, der bürgerliche Stadtrat und natürlich Beat, ein ganz normal durchdrehender Jugendlicher.
In der fünften Episode erzählen Margrit Schaller und Susann Büsser vom intensiven Radiowochenende zu «Frau und Politik» im 1988. Da wurde die Männersprache lustvoll aufs Korn genommen und mit Gedichten der feministischen Autorin Luise Pusch über Adamsabfall, Brechreizwäsche oder Mannzüglichkeiten philosophiert.